Märchendichter: Richard von Volkmann-Leander

Richard von Volkmann (1830-1889) war im Hauptberuf Arzt. Er hatte in Gießen, Halle und Berlin Medizin studiert und wurde dann im Deutsch-Französischen Krieg (1870-71) als Generalarzt beim IV. Armee-Korps eingesetzt. Medizinisch war sein Wirken durchaus bedeutsam, während des Krieges und darüber hinaus. So entwickelte er zum Beispiel Verfahren zur Versorgung von Knochenbrüchen.

Während der Belagerung von Paris schrieb er Märchen für seine Familie. Mit der Feldpost gelangten diese Märchen nach und nach zu seiner Frau und seinen Kindern in Halle. Nach seiner Heimkehr veröffentlichte er die Sammlung, die aus 22 Kunstmärchen bestand, unter dem Pseudonym Richard Leander. Das Märchenbuch trägt den Titel “Träumereien an französischen Kaminen”, was die Umstände der Entstehung deutlich verschleiert.

Andere Schriften des Autors (Trink- und Liebeslieder, Gelegenheitsgedichte oder Nachdichtungen) gerieten in Vergessenheit. Die „Träumereien an französischen Kaminen“ allerdings werden bis heute verlegt und gelesen. Die Märchensammlung hat es mittlerweile auf über 300 Auflagen gebracht.

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