Neues Buch: Der Märchenprinz

Nach der Veröffentlichung der ersten beiden Bücher meiner neuen Märchenbuchreihe habe ich in den letzten Wochen viele weitere Märchen überarbeitet. Einige Hörspielmärchen wurden zu Vorlesemärchen und sind erstmals in einem Märchenbuch enthalten. Manche Märchen waren schon früher Teil einer Märchensammlung und wurden geringfügig überarbeitet. Das Buch richtet sich an alle, die Märchen mögen. Als Vorlesebuch ist es besonders für Kinder der Klassen 1 bis 5 geeignet. Weitere Informationen und eine Liste der enthaltenen Märchen finden sich unter Der Märchenprinz.

Nur der Kuss einer Prinzessin

In der Musik gibt es die nicht sehr häufig verwendete Barform. Es gibt Teil 1, genannt “Stollen”, dann Teil 2, den sogenannten “Gegenstollen”, der formal so ist wie Teil 1, Und am Ende gibt es einen Abgesang. Diese Dreiteilung fand ich als Aufbau für ein Märchen interessant. Oliver Geister hat als Märchenmusik eine kleine Gitarrenmelodie in Barform beigesteuert.

Der Prinz mag sich gar nicht entscheiden. Alle Prinzessinnen gefallen ihm gut. Doch eines Tages trifft er eine junge Frau, die ihm gehörig den Kopf verdreht, und die nicht diejenige ist, die sie vorgibt zu sein. …

Mit den Stimmen von Stephan Voß (Prinz), Stephanie Voß (Prinzessin), Tilman Rademacher (Zauberer) und Tabea Peitz (Hexe). Musik: Oliver Geister

Wunschhörspiel

Ich produziere für meinen Podcast ein Märchen-Hörspiel nach Wunsch. Das entsprechende Märchen schreibe ich neu. Jetzt mitmachen und abstimmen:

Worum soll es gehen? Wer soll die Hauptfigur sein? Welche Figur soll noch eine Rolle spielen?

Hier geht es zur Wunschhörspiel-Abstimmung.

Noch bis zum 15. März kann abgestimmt werden. Geht schnell und kostet nichts. Das fertige Märchenhörspiel erscheint am Ostermontag im Podcast Märchen-Hörspiele. Überall, wo es Podcasts gibt.

Ich bin gespannt!

Der Kastanienbaum

Das Märchen hat unterschiedliche formale und inhaltliche Standards. So ist es beispielsweise klassisch, dass am Ende des Abenteuers Prinzessin und Prinz ein Paar werden. Unsere Lebenswirklichkeit ist mittlerweile eine andere. Es gibt nicht mehr nur die eine “mustergültige” Familienform, auf die alles hinausläuft. 2015 habe ich mit dem Märchen “Der Kastanienbaum” versucht, ein klassisch anmutendes Märchen zu erzählen, das aber zu einem märchenuntypischen Ende  führt. In der neuen Version (2024) habe ich das Märchen stark überarbeitet. Hörspielmusik und Erzähler wurden neu produziert, zudem gibt es deutliche Kürzungen.

Inhalt: Nach dem Tod des Königs muss geklärt werden, ob nun Prinz Johann oder Prinz Aegidius die Krone übernimmt. Doch der Weg zum Thron führt über das Ende der Welt. …

Mit den Stimmen von Tabea Peitz (Hofdame), Tilman Rademacher (Johann), Björn Kiefer (Prinz Aegidius), Stephan Voß (Fährmann) und Tabea Peitz (Verführerin). Musik: Oliver Geister.

Das Lieblingslied der Königin

Für die Sendung Klassik für Kinder im Kulturradio des RBB produziere ich Märchenhörspiele, die Kinder spielerisch mit klassischer Musik in Kontakt bringen. Diesmal wollte ich die Allverfügbarkeit von Musik auf Smartphone und Co. in der Geschichte unterbringen. Anstelle von Smartphones hat man aber in der Märchenwelt natürlich etwas anderes: magische Glaskugeln.

Die Story: König und Königin (Dirk Wittke und Ines Bollmeyer) haben eine Tradition. Wer Geburtstag hat, bekommt sein Lieblingslied vorgespielt. Der König spielt das Lied der Königin seit Jahren auf der Flöte, doch nun hat die Königin eine Glaskugel (Tabea Peitz) und kann ihr Lied hören, wann immer sie möchte. Da entwickelt der König eine Idee: Er schickt den Jäger (Tilman Rademacher) in den Wald, damit er etwas aus der alten Waldhütte holt. Der Jäger aber stolpert erst einmal in ein anderes Abenteuer: Der böse Wolf scheint die Großmutter des armen Rotkäppchens (Sophia Peitz) entführt zu haben. …

Die Musik: Eine Parita (BWV 1013) von Johann Sebastian Bach wird in unterschiedlichen Versionen dargeboten: auf der Flöte, dem Fagott und (von der Glaskugel) elektronisch.

Das Hörspiel läuft morgen (28.01.2024) um 8:04 Uhr im Kulturradio des RBB.

Der Schneemann

Die erste Version dieses Märchens ist aus dem Jahr 2015, dem Jahr, in dem die sogenannte “Flüchtlingskrise” auf dem Höhepunkt war. Mich hat das sehr beschäftigt. Es war das Jahr, in dem die Stimmung sowohl von “Willkommenskultur”, als auch von “offener Ablehnung” geprägt war. Ich habe nun versucht, ein Migrationsmärchen zu erzählen und bin auf die Geschichte eines Schneemanns gekommen, der vor dem Frühling gewarnt wird und schließlich zu fliehen versucht. Fraglos ist ein solches Märchen vereinfachend und lediglich eine symbolische Geschichte für eine Facette.

Ein Held ist, wer die Verantwortung versteht, die zur Freiheit gehört. (Bob Dylan)

Eng verbunden mit dem Begriff “Märchen” ist auch der “Märchenheld”. Es ist leicht, heldenhaft zu sein, wenn nichts auf dem Spiel steht. Für die Figuren in dem Märchen steht allerdings etwas auf dem Spiel: Es sind letztlich Ängste, die sie treiben. Ängste werfen uns auf uns selbst zurück und machen es schwer, die Verantwortung zu sehen, die es neben der Angst auch noch gibt.

Mit den Stimmen von Andreas Brixler (Schneemann), Tilman Rademacher (Grenzwächter), Tabea Peitz (Prinzessin) und Christian Peitz (Feldhase und Schneedrache). Musik: Oliver Geister.

Der Drachenbesieger

Das Märchen vom Drachenbesieger ist zwölf Jahre alt, und genau so lange habe ich es nicht mehr gelesen bzw. in die alten Aufnahmen reingehört. Einiges habe ich verändert: Es gibt kleine neue Handlungselemente, einige Kürzungen und einen sprachlich veränderten und neu eingesprochenen Erzähler-Text, vor allem aber neue Hörspielmusik. Einiges ist aber auch gleich geblieben, sodass das Märchen im Kern noch erkennbar geblieben ist.

Die Prinzessin will endlich auch heiraten. Darum beschließt sie, dass derjenige ihr Mann werden soll, der sie aus den Klauen des gefährlichen Drachen rettet. Der Hochzeitsminister hat Bedenken. …

Mit den Stimmen von Tabea Peitz (Prinzessin), Tilman Rademacher (Hochzeitsminister und Drache) und Stephan Voß (Held). Musik: Oliver Geister.

Verwandlung eines Traumas

Traumatische Erlebnisse sind vor allem eins: belastend. Sie wirken sich über viele Jahre aus, sorgen für Verstimmungen, Trauer und Ängste, aber auch für vermeidendes Verhalten.

Im August 1992, mein Bruder Martin war gerade 15 Jahre alt geworden, ich war 17, wurden wir Opfer eines tätlichen Angriffs. Wir waren gemeinsam mit einem Freund unterwegs und wurden anlasslos von einem gewaltbereiten Jugendlichen attackiert. Der angetrunkene Neonazi ging mit einem Ausmaß an Gewalt vor, das uns überforderte, sodass unsere Gegenwehr nahezu wirkungslos war. Erst als mehrere Passanten hinzukamen, ließ der Täter von uns ab. Die Folgen waren für meinen Bruder und mich sehr unterschiedlich. Während bei mir die körperlichen Wunden größer waren (ich musste mit Schädel-Hirn-Trauma zwei Wochen im Krankenhaus liegen), waren für Martin die seelischen Folgen heftiger, da er Opfer und Zeuge extremer Gewalt wurde, die in ihrem Ausmaß sogar lebensgefährlich war. Weiterlesen →